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Zur Begegnungswoche

Die Geschichtswerkstatt Uelzen befasst sich seit einigen Jahren mit regionalgeschichtlichen Themen des Landkreises Uelzen. Die Beschäftigung mit Regionalgeschichte bietet eindrucksvolle Möglichkeiten für die Veranschaulichung historischer Ereignisse und Entwicklungen. Anhand der Herausarbeitung geeigneter Beispiele lässt sich darstellen, dass Geschichte überall stattfindet und zudem nicht nur von großen Männern gemacht“ wird. Die Erarbeitung und Vermittlung von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in der Heimat schult auch den Blick für die eigene Mitverantwortung an gesellschaftlichen Prozessen. Oral-History-Projekte sind daher von großer Bedeutung.

Tage der Erinnerung an ehemalige Uelzener Bürger jüdischen Glaubens

In diesem Zusammenhang stehen auch die „Tage der Erinnerung an ehemalige Uelzener Bürger jüdischen Glaubens“, die vom 7. bis 11. 11. 2006 von der GeschichtswerkstattUelzen initiiert und gemeinsam mit der Stadt Uelzen und dem Arbeitskreis Gedenktafel gestaltet wurden. Dietrich Banse übernahm die langwierige und arbeitsintensive Recherchearbeit für die Erstellung der Gedenktafel, die als Höhepunkt der Veranstaltungswoche am Eingangsbereich des Rathauses angebracht wurde. Letztlich wurde von ihm eine Liste mit den Namen von 49 jüdischen Bürgern erstellt. Dietrich Banse übernahm auch maßgeblich die Aufgabe der begleitenden Ausstellung im Rathaus, damit die Schicksale von Menschen, die einst Bürger unserer Stadt waren, sichtbarer werden konnten. Es entstanden 25 Stelen, auf denen die Lebenswege einzelner Uelzener Juden beschrieben waren, oft in Begleitung einer Fotografie.

Die Woche konnte nur zu einer Woche der Begegnung werden, weil drei der vier noch lebenden ehemaligen Uelzener Bürger bereit waren, gemeinsam mit Angehörigen an der Veranstaltungswoche teilzunehmen und u. a. Gespräche mit Schülern und interessierten Teilnehmern zu führen. Die Begegnungswoche wie auch die Ausstellung stieß damals auf großes öffentliches Interesse. Die Geschichtswerkstatt hat sich deshalb entschlossen, die für die Ausstellung recherchierten Lebenswege in Form eines Buches zu veröffentlichen. In diesem Zusammenhang gilt es nochmals allen Mitwirkenden und finanziellen Förderern zu danken.

Das Projekt und diese Veröffentlichung hätten sich ohne das gemeinsame Engagement nie verwirklichen lassen können.
Die Geschichtswerkstatt beschäftigt sich auch weiterhin mit zeitgeschichtlichen Themen. So konnten wir im November 2007 unsere erste Filmdokumentation über die letzten Kriegstage 1945 in Uelzen präsentieren. Eine weitere über das Notaufnahmelager Uelzen-Bohldamm und die Jahre des Wiederaufbaus in Uelzen soll bald folgen. Außerdem wird zur Zeit an einem Projekt 1968 in Uelzen geforscht, womit wiederum ein in der Regionalgeschichte bisher wenig beachteter Bereich der jüngeren Vergangenheit behandelt wird. Die Geschichtswerkstatt steht für jeden offen und freut sich über jegliche Form der Unterstützung, Neugierige und Interessierte sind herzlich willkommen!

Dieser Beitrag ist als Nachwort im erwähnten Buch festgehalten.