Vom jüdisches Leben in Uelzen | Ein namentliches Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
Zahlreiche Uelzener Bürger jüdischen Glaubens wurden in Lagern ermordet, ihnen in ihrer Heimatstadt zu gedenken ist eine menschliche Pflicht.
Ein Gang durch die Stadt Uelzen gibt nicht die Möglichkeit, in angemessener Form an die Uelzener jüdischen Glaubens zu erinnern,die in der Zeit zwischen 1933 und 1942 in Uelzen lebten. Ihre Rechte, ihre Lebensmöglichkeiten als Bürger dieser Stadt und dieses Landes wurden im Verlauf der Jahre immer stärker eingeschränkt. Einige dieser Menschen verließen bald nach der Machtergreifung ihre Heimat, andere hofften auf einen Wandel, blieben in ihrer Heimatstadt, vertrauten gar auf die Unterstützung von Freunden, nahmen dafür auch Demütigungen in Kauf. Sie wurden enttäuscht und mussten für ihr Verbleiben in der alten Heimat dann in den meisten Fällen mit dem Tod bezahlen,entweder starben sie auf den Transporten zu den Vernichtungslagern oder wurden dort ermordet. Geste der Versöhnung In den vergangenen Jahren schafften es nur einige Angehörige der vertriebenen Familien, Uelzen zu besuchen.
![](https://juedisches-leben-uelzen.de/wp-content/uploads/2021/10/Banse-Tage-der-Erinnerung-Juden-in-Uelzen-k.jpg)
Der Versuch, alle noch lebenden Angehörigen anzusprechen, Repräsentanten der einzelnen Familien nach Uelzen einzuladen, wurde bis zu zur Gedenkveranstaltung „Tage der Erinnerung“ nicht unternommen.
Von diesen menschlichen Schicksalen, was diese Assimilation für Uelzen bedeutet hat und noch bedeuten kann, handelt diese Website; ein Projekt der Geschichtswerkstatt Uelzen e.V.. Die Inhalte auf diesen Seiten entstanden unter anderem in der Vorbereitung der Veranstaltung „Tage der Erinnerung an ehemalige Uelzener Bürger jüdischen Glaubens“. Diese fand vom 07.11 – 11.11.2006 statt.
Mit Alexander Levi Benjamin, der 1843 als vollberechtigter Bürger in die Stadt Uelzen aufgenommen wurde, begann die kurze Geschichte einer kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Assimilation in dem kleinen Landstädtchen Uelzen. Dieser Prozess endete 1933. Als einer der letzten Uelzener Bürger jüdischen Glaubens verließen die Eheleute Lerner die Stadt. Sie wurden nach Theresienstadt verschleppt und später in Treblinka ermordet.
Im Mai & juni 2022 fand eine Ausstellung der AG Schüler für Menschenrechte des Herzog-Ernst-Gymnasiums zur Erforschung der jüdischen Friedhöfe in Uelzen und Bodenteich in der Stadtbücherei statt.
![](https://juedisches-leben-uelzen.de/wp-content/uploads/2022/07/collage-Austellung-buecherei.jpg)
Die Ausstellung fasst die Zusammenarbeit der 5 Schülerinnen der AG Schüler für Menschenrechte mit Frau Hüttenmeister vom “Salomon Ludwig Steinheim-Institut” der Universität Essen-Duisburg zusammen. Die Geschichtswerkstatt ergänzt die Exponate mit einer Info-Tafel über die vier jüdischen Friedhöfe im Landkreis Uelzen. Mehr dazu hier.
1300 Jahre Jüdisches Leben in Uelzen
Wir haben dieser Schaufenster-Ausstellung den Titel „130 Jahre Jüdisches Leben in Uelzen“ gegeben, genauer hätte es heißen müssen: 132 Jahre, doch wir haben zu Gunsten einer klaren Aussage in diesem Fall abgerundet um den Gegensatz zu „1700 Jahre Jüdisches Leben In Deutschland“ deutlicher hervorzuheben. Mehr dazu lesen Sie hier.
130 Jahre Jüdisches Leben in Uelzen
Vom 24. August bis zum 12. September 2021 gab es dazu eine Ausstellung im Schaufensterbereich der Uelzener Stadtbücherei. Infoplakate, Originalexponate (wie ein Sofa), Fotos…
Getrud Heinemann | Skizzenbuch
Auszüge aus dem wunderbaren Skizzenbuch von Tochter Gertrud Heinemann: Einige der Zeichnungen im Detail
Schaufenster-Ausstellung | Die Themen
Vom 24. August bis zum 12. September 2021 gab es zum Thema „130 Jahre jüdisches Leben in Uelzen“ eine Ausstellung im Schaufensterbereich der Uelzener…
Eine Einführung in diese Website
Auf diesen Seiten finden Sie zahlreiche, oft skizzenhafte Porträts von Menschen. Damit diese nicht abstrakt bleiben, finden Sie hier einführende Texte. Verfasst von den Organisatoren der Erinnerungstage und Briefe von Nachfahren Überlebender, damit die Porträts mit Leben gefüllt werden und Zusammenhänge besser nachzuvollziehen sind. Es ist oft besser Geschichte erzählt zu bekommen, auch wenn dies nicht immer möglich ist.
Tage der Erinnerung
Dieser Text ist dem Band „gedemütigt vertrieben ermordet“ der Geschichtswerkstatt Uelzen entnommen. in seinem Bericht berichtet Dietrich Banse – der Hauptorganisator – über Idee, Zielvorstellung…
Zur Begegnungswoche
Die Geschichtswerkstatt Uelzen befasst sich seit einigen Jahren mit regionalgeschichtlichen Themen des Landkreises Uelzen. Die Beschäftigung mit Regionalgeschichte bietet eindrucksvolle Möglichkeiten für die Veranschaulichung historischer…
Der Künstler Gunter Demnig
Die Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig, Jahrgang 1947, sind das Ergebnis eines langen Schaffensprozesses, in dessen Verlauf er sich stets mit Fragen der jüngeren…
Ein Reisebericht für Freunde und Verwandte
In diesem Bericht schildert PAULA THERESE PLAUT (Januar2007) ihre Erlebnisse & Gedanken zur Reise nach Deutschland. Sie war Gast der Erinnerungstage im November 2006. Zudem…
Porträts ehemaliger Uelzener jüdischen Glaubens
Max Kauders | 1899 – 1940
Max Kauders, geboren am 14. 12. 1899, wohnte bis 1937 in Uelzen. Er war mit…
Werner Norbert Deutsch
geboren am 4.5.1902, aufgewachsen in Uelzen. Er arbeitete mit im Geschäft seiner Mutter, das er…
Anna Luise Baer | 1912 – 1942
Anna Baer, geb. Plaut, geboren am 4. 4. 1912 in Uelzen, war das jüngste Kind…
Josephine Heinemann | 1861 – 1938
Josephine Fanny Heinemann, geb. Nathan, wurde am 21. 12. 1861 in Deutschjägel/Schlesien geboren. Am 31….
Ruth Manasse | geb. 1925
Ruth Manasse, geb. Horwitz, wurde an 19.6. 1925 als zweite Tochter von Wilhelm und Ella…
Hirsch Bachenheimer
Hirsch Bachenheimer, der Großvater Hanna Lewinsons, lebte in Uelzen, Alewinstraße 30. Geboren 1862, studierte er…