Karl Heinemann, geboren am 22. 3. 1856 in Hannover, wohnte ab 1904 in Uelzen, zunächst in der Hoefftstraße 14. Er war bei der Reichsbahn beschäftigt und wurde im Range eines Regierungsbaurates pensioniert.
Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte er sich in der Kommunalpolitik und wurde mit 63 Jahren in den Uelzener Soldatenrat gewählt.

Karl Heinemann förderte und unterstützte das Bemühen seiner Kinder, als Deutsche jüdischen Glaubens in verschiedenen Uelzener Vereinen mitzuwirken. So waren die Söhne Hermann und Julius Mitglied im Wandervogel“ und im ,Uelzener Schüler Tennisclub“. Den Berichten Uelzener Zeitzeugen zufolge war die Familie Heinemann stark in das gesellschaftliche Leben Uelzens integriert. Das zeigte sich nicht zuletzt bei der Hochzeit der Tochter Gertrud, die nicht nur im Kreise jüdischer Freunde, sondern zusammen mit zahl-
reichen Uelzener Freunden gefeiert wurde. Karl Heinemann betätigte sich auch ehrenamtlich in der jüdischen Gemeinde, der er von 1923 bis zu ihrer Auflösung 1938 vorstand. In der Pogromnacht am 9. 11. 1938 wurde er, obwohl schon 82 Jahre alt, festgenommen und für einige Wochen im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert.

Er starb im Alter von 83 Jahren am 23. 8. 1939.

Einen ausführlichen Beitrag zu Josephine und Karl Heinemann lesen Sie hier.