geboren am 31.10. 1882 in Friesheim/Kreis Euskirchen. Er heiratete am 28. 12. 1913 Hermine Rößling. Das Kind, das aus dieser Ehe hervorging, Ilse Heumann, wurde in St. Marien zu Uelzen getauft und später auch dort konfirmiert.

Familie Heumann wohnte in der Luisenstraße 57. Nach Aussagen der Tochter, die ihren Vater als streng, auch zeitweilig als autoritär bezeichnete, war er sich seines ,,Jüdischseins“ gar nicht bewusst. Nach der Ausbildung zum Kaufmann und der Dienstzeit beim Militär war Albert Heumann bis 1914 als kaufmännischer Angestellter tätig. Von 1914 bis Januar 1918 war er als Soldat im Ersten Weltkrieg.
Er wurde mehrfach verwundet, zuletzt erlitt er eine Gasvergiftung. Während des Krieges erhielt er mehrere Auszeichnungen, u. a. das Eiserne Kreuz II. Klasse. Am 27.12. 1934 verlieh ihm die nationalsozialistische Reichsregierung das ,Ehrenkreuz für Frontkämpfer“. Die Verleihung dieser Auszeichnung auch an jüdische Kriegsteilnehmer erfolgte auf ausdrücklichen Wunsch des Reichspräsidenten von Hindenburg.
Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg arbeitete Albert Heumann zunächst wieder als kaufmännischer Angestellter. Später trat er als Sachbearbeiter in das Bauamt der Stadt Uelzen ein. Dort versah er seinen Dienst bis zu seiner Entlassung am 31. 12. 1933, die aus rassistischen Gründen erfolgte.
Die Gestapo verhaftete Albert Heumann am 15.6.1938. seine Entlassung aus dem KZ Sachsenhausen erfolgte Ende Februar 1939.
Im Juni 1939 beschloss er, Deutschland zu verlassen, für dessen ,,nationale Ehre“ er vier Jahre lang auf Kosten seiner Gesundheit gekämpft hatte. Das,,Vaterland“ dankte ihm nicht – es verfolgte ihn. Er emigrierte zunächst nach Belgien, wo er sich zusammen mit jüdischen Freunden aufhielt.

Nach der Besetzung durch das deutsche Militär flüchtete er nach Frankreich, wo er nach dem Waffenstillstand
in verschiedenen französischen Internierungslagern festgehalten wurde. Zuletzt verbrachte man ihn nach Drancy, einem Sammellager in der Nähe von Paris. Am 28.2.1942 wurde er nach Auschwitz deportiert und
dort ermordet.

Dietrich Banse

Zur Person: *6.April 1945, Studium an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg, Lehrer von 1971-2008. Gründungsmitglied der Geschichtswerkstatt Uelzen e.V. Schwerpunkte: Geschichte der Uelzener Juden, Uelzen in der Zeit zwischen 1918 – 1945. Sowie Mitarbeit in anderen regionalen Geschichtsvereinen.