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Emma Deutsch, Geb. Salomon

geboren am 7.11.1866 in Wettensen, Kreis Alfeld, heiratete am 19.8.1896 Leo Deutsch. Schon vor ihrer Heirat lebte sie in Uelzen und betrieb in der Lüneburger Straße 10 ein Kurzwarengeschäft, das nach der Heirat in das Geschäft der Firma ,,Leo Deutsch“ übernommen wurde.

Die Familie Deutsch hatte drei Kinder: Alfred (geboren 1897, 1914 gefallen im Ersten Weltkrieg), Gertrud (geboren 1899, ermordet vermutlich im Vernichtungslager Auschwitz) und Norbert (geboren 1902, gestorben 1974 in Haifa/lsrael).
Das Geschäft mit Textilien und Kurzwaren florierte, so dass Emma Deutschs Mann 1897 das Haus Lüneburger Straße 17 kaufte und darin ein ,,Manufaktur, Weiß- und Wollwaren-Geschäft“ eröffnete.
Leo Deutsch verstarb 1904. Emma Deutsch führte das Geschäft weiter bis 1934, um es dann im September 1934 an den Uelzener Kaufmann Ludwig Zierath zu verkaufen. Herr Zierath zahlte einen angemessenen Preis, was auch die Jewish-Trust-Corporation anerkannte, als sie mit Schreiben vom 30.6.195l an das Zentralamt für Vermögensverwaltung den Restitutionsantrag zurückzog, da der Verkauf des Grundstückes ,,…zum angemessenen Preis erfolgt ist… „.

Nach der Geschäftsaufgabe zog Frau Deutsch zu ihrer Tochter nach Goslar. Schon zu dieser Zeit machten sich erste Zeichen geistiger Verwirrung bemerkbar, die in den folgenden Jahren zunahmen. Nach der Deportation ihrer Tochter und ihres Schwiegersohns musste Emma Deutsch die Wohnung verlassen und zog in ein Goslarer Juden zugewiesenes Judenhaus“.
Die bevorstehende Deportation wurde ihr erspart, da ein ihr bekannter Arzt ihr eine Überdosis Schlaftabletten verabreichte. Emma Deutsch starb am 5. 11. 1942.

Dietrich Banse

Zur Person: *6.April 1945, Studium an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg, Lehrer von 1971-2008. Gründungsmitglied der Geschichtswerkstatt Uelzen e.V. Schwerpunkte: Geschichte der Uelzener Juden, Uelzen in der Zeit zwischen 1918 – 1945. Sowie Mitarbeit in anderen regionalen Geschichtsvereinen.