Jenny Regina Biber, geb. Lerner, wurde am 23. 11. 1905 als viertes von insgesamt fünf Kindern des Ehepaares Max Lerner geboren. Nach dem Schulbesuch machte sie keine Ausbildung.
Sie heiratete 1925 den Kaufmann Hermann Biber aus Hannover, der im Geschäft seines zukünftigen Schwiegervaters schon vor der Vermählung als Buchhalter angestellt war. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zögerten Bibers nicht lange und emigrierten nach Israel (Palästina). Dort wurden sie schon von ihren Schwiegereltern erwartet, die vor ihnen dort eingewandert waren.

Jenny Biber

Für alle bedeutete die Einwanderung eine sehr große Umstellung. Sie lebten zusammen mit den Kindern Ernst-Josef, geboren 1926, und IIse, geboren 1930, zunächst in Tel Aviv, zogen dann in ein von jüdischen Siedlern neu gegründetes Dorf. Um sich als Siedler behaupten zu können, stand die körperliche Arbeit im Mittelpunkt der Siedlungstätigkeit.

Jenny Biber hatte es nicht immer leicht, sich in der Familie gegenüber ihrem Mann und seiner Verwandtschaft, die aus dem ,Westen Deutschlands“ stammte, durchzusetzen. Häufig wurde sie mit Ressentiments konfrontiert, die ihrer ost-jüdischen Verwandtschaft galten stammte ihr Vater Max Lerner doch aus Galizien in Ostpolen. 1936 sah sie ihre Eltern noch einmal, es sollte das letzte Mal sein. Zwar gab es danach auch noch brieflichen Kontakt, doch die Entscheidung ihrer Eltern und hier insbesondere wohl ihres Vaters war unumstößlich: „Man“ blieb in Deutschland – zum Entsetzen der Verwandtschaft, die bereits in Israel lebte.
Erst nach dem Krieg erfuhr sie vom Tod ihrer Eltern; Befürchtungen, die nun zur Gewissheit wurden.
Sie starb 1983.