Geboren am 16.06.1905 in Witten/Ruhr. Seine Mutter, Rosa Weiss, war Jüdin. Sein Vater, Wilhelm Hauf, gehörte nicht der jüdischen Glaubensgemeinschaft an. Wilhelm Weiss verlebte eine unruhige Jugend, die mit einer dreijährigen Lehrzeit in der Gartenbauschule Hannover-Ahlem ihren Abschluss fand. Nach der Lehre begab er sich auf Wanderschaft und arbeitete als Gelegenheitsarbeiter in verschiedenen deutschen Städten. 1935 kam Wilhelm Weiss nach Uelzen, wo er nach einer kurzen Festanstellung auch hier als Gelegenheitsarbeiter seinen Lebensunterhalt verdiente. In Uelzen lernte er eine Frau kennen, die er im November 1936 heiratete.
Die Ehe stand unter keinem guten Stern, da er nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze (1935) seine Lebensgefährtin, die keine Jüdin war, nicht hätte heiraten dürfen. Auf Grund eines Haftbefehls kam er im Februar 1941 in Untersuchungshaft. Ihm wurden verschiedene Delikte vorgeworfen. Die Verurteilung erfolgte auch wegen einer strafbaren Handlung (sexueller Übergriff bei versuchter Gewaltanwendung), die es der Justiz sehr erleichterte, ihn als triebhaften, gefährlichen Sittlichkeitsverbrecher mit einer Klage zu überziehen. Die Verhandlung fand am 09.06.1941 im Amtsgericht Uelzen statt. Wilhelm Weiss wurde zu acht Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverlust, Sicherungsverwahrung verurteilt, eine Entmannung wurde angeordnet.
Nach zehn Monaten Aufenthalt im Zuchthaus Celle beschloss das Reichsministerium der Justiz eine Überführung des Juden Wilhelm Israel Weiss an die Geheime Staatspolizei (Gestapo) an. Ziel der Maßnahme sollte es sein, die Inhaftierung in einem Konzenrationslager fortzusetzen; so war es der Gestapo leichter möglich, das Opfer zu foltern oder gar zu töten. Doch vermutlich diente der Transport in das Konzentrationslager Buchenwald nur als Vorwand, um Wilhelm Weiss schon auf dem Wege dorthin zu ermorden, was dann auch am 29.04.1942 geschah.