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Ernst Meyer | 1880 – 1962

Ernst Meyer war das zweite Kind des Ehepaares Elkan und Louise Meyer, geb. Nathan. Er wurde am 18.6. 1880 in Ebstorf geboren und machte eine Lehre als Bankkaufmann.

Am 28.7. 1909 heiratete er Lina Plaut, die Ehe blieb kinderlos. Ernst Meyer arbeitete in der Bank seines Schwagers Albert Plaut, die Geschäftsräume befanden sich in der Gudesstraße 25. Der Gründer Albert Plaut schied 1925 aus, die Geschäftsführung ging Später an die beiden Gesellschafter Fritz Lücke und Ernst Meyer über. Nach dem Verkauf der Bank an die Commerzbank Hamburg im Jahre 1929 blieben die geschäftlichen Kontakte zu Fritz Lücke, dessen Sohn nach dem Zweiten Weltkrieg Bürgermeister in Uelzen wurde, bestehen, da Meyer sich als stiller Teilhaber an der Brennerei Becker mitbeteiligte. Vor dem 1. 4. 1933 trat er jedoch aus dem Unternehmen wieder aus.

Ernst Meyer

In der Familie Plaut, bekannt durch das Textilhaus Plaut, genoss das Ehepaar Meyer ein hohes Ansehen. Ernst Meyer unterstützte seine Schwägerin Therese Plaut in der Regelung wirtschaftlicher Belange, da ihr Mann Hugo schon sehr früh verstorben war. Für deren Kinder Fritz, Gertrud und Anna war er auch eine Art Vaterersatz und beide, Ernst und seine Frau Lina, gehörten mit zum Zentrum der Familie Plaut.

Auch nach der Emigration nach Palästina blieb Ernst Meyer ein wichtiger Ansprechpartner für alle Plauts. Die Korrespondenz mit seinem Neffen Fritz spiegelt die Sorge um das wirtschaftliche Wohlergehen der Familienmitglieder. Sie machen sich auch Gedanken um die Entwicklung von Alisa, der Tochter ihrer verstorbenen Nichte Anna. Nach dem Tod seiner Frau Lina zog Ernst Meyer nach Argentinien zu seinem Neffen Fritz Plaut, um dort seinen Lebensabend zu verbringen.Auch hier blieb Ernst Meyer aktiv, machte lange Spaziergänge und führte eine große Korrespondenz mit Verwandten und Freunden in Deutschland und Israel. Nebenbei schrieb er Märchen, fand jedoch damit keinen Anklang bei seiner Großnichte Paula.

Die Wiedergutmachungsleistung Westdeutschlands an ehemalige deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens kam auch ihm zu Gute, und er ließ die große Verwandtschaft daran teilhaben. Er starb am 8.7. 1962, seine Urne liegt auf dem Friedhof in Moledet/Israel, wo auch schon seine Frau und seine Nichte Anna Luise Plaut ihre letzte Ruhe gefunden haben.