Herta Händel Schuster, geb. Lerner, wurde am 16. 2. 1908 als jüngste Tochter von Max und Antonie Lerner in Uelzen geboren, während ihre Schwester Jenny schon 1934 mit ihrer Familie nach lsrael (Palästina) auswanderte, emigrierte sie 1938 nach England.

Herta flehte ihre Eltern immer wieder an, doch mit ihr nach England Zu kommen, doch diese weigerten sich, sie fühlten sich selbst 1938 noch in Uelzen sicher aufgehoben. Herta Schuster war zweimal verheiratet, ihren Sohn Wolfgang aus erster Ehe nahm sie mit nach England. Wolfgang Haber wurde später in den USA Rechtsanwalt. Nach dem Ende des Krieges zog sie in die USA, wo sie in Irvington/New Jersey lebte. Sie arbeitete dort als Physiotherapeutin bis zu ihrer endgültigen Rückkehr nach Europa.

Herta Schuster

1963 betrat sie nach 25 Jahren wieder deutschen Boden und besuchte in Uelzen alte Freunde und Freundinnen wie den Schuhmachermeister Erich Siems oder Frau Soschinsky. Bei einem ihrer Besuche überredete Herta Schuster Erich Siems älteste Tochter Christa, in die USA auszuwandern. Sie unterstützte Christa Siems dort großzügig und bürgte für sie bei der Einwanderungsbehörde. Christa Siems beschreibt sie als sehr gastfreundlich.

Herta Schuster zog es in ihren „alten Tagen“ offensichtlich wieder ins „alte Europa“ zurück. Ihre Einstellung gegenüber Deutschland wurde von ihren Bekannten als ,nicht deutschfeindlich“ beschrieben. Die Deportation und die Ermordung ihrer Eltern wurde nur äußerst selten in Gesprächen thematisiert. Wenn Christa Siems sie besuchte, so unterhielten sie Sch nicht oder nur wenig über Politik. Sie bezeichnet Herta Schuster eine „normale Mittelstandsbürgerin“, die in den USA fast ausschließlich in jüdischen Kreisen verkehrte. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte sie Ende der sechziger Jahre für immer nach Europa zurück und wohnte in der Nähe von Villach/ Österreich.
Verstarb 1988 auf einem Flug in die USA, wo sie ihren einzigen Sohn, Wolfgang Haber, besuchen wollte.